Testimonials
Die Deutsche Technion-Gesellschaft unterstützt seit 1999 mit eigenen Förderprogrammen deutsche Studenten bei einem Studium am Technion und Technion-Studenten bei einem Studium in Deutschland. Seit 2006 besteht das Life-Science-Netzwerk für die Förderung von Forschungspraktika auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften.
Der Austausch mit dem Technion beeinflusst den weiteren Studien- und Karriereweg der Studenten auf vielfältige Weise. Darüber berichten die Stipendiaten im Folgenden selbst.

Sophia Horn
Meine Erfahrungen an der Gast-Uni und wie sie mein Studium und die folgende Zeit beeinflusst haben.
Während meines Studiums hatte ich das außergewöhnliche Privileg, unterstützt durch die Deutsche Technion Gesellschaft und das Life Science Network, ein Praktikum am Technion zu absolvieren. Über einen Zeitraum von drei Monaten bot sich mir die einzigartige Gelegenheit, in Israel neue Techniken, Arbeitsweisen und Strukturen im Labor kennenzulernen. Besonders faszinierend war für mich die Möglichkeit, mich uneingeschränkt der Forschung zu widmen und tief in die Materie einzutauchen.
In dieser Zeit wuchs ich über mich hinaus und erlangte wertvolle Erfahrungen in Bezug auf Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Ich bin fest davon überzeugt, dass man im Leben vor allem dann dazu lernt, wenn man sich ins Unbekannte stürzt. Genau diese Möglichkeit wurde mir geboten, und sie wird mir auf meinem zukünftigen Berufsweg von unschätzbarem Wert sein.
Israel, als ein äußerst fortschrittliches Land bietet den perfekten Nährboden für angehende Wissenschaftler. Die Zeit in Israel hat meine Perspektiven erweitert und mir wertvolle Erkenntnisse im Bereich der Forschung und des interkulturellen Austauschs ermöglicht. Ich bin außerordentlich dankbar für diese Erfahrung und freue mich darauf, die gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten in meine zukünftige wissenschaftliche Laufbahn einzubringen.
Ort
Technion
Art des Aufenthaltes
Stipendium
Fachbereich
Faculty of Biomedical Engineering
Labor
Prof. Dr. Dror Seliktar
Schwerpunkt
Gels in Biomedicine
Zeitraum
Juli 2023
– September 2023

Dr.-Ing. Widu Wittekindt
Meine Erfahrungen an der Gast-Uni und wie sie mein Studium und die folgende Zeit beeinflusst haben.
1966, was war da los? Im Folgejahr nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland besuchte der frühere Bundeskanzler Konrad Adenauer im Mai Israel. Er wurde als „Kanzler der Wiedergutmachung“ von Levi Eschkol, dem damaligen Premierminister, empfangen, der ihm bei einem Gastmahl sagte, „dass die Deutschen von heute ihre gewandelte Gesinnung und ihre neue Vertrauenswürdigkeit täglich zu beweisen hätten. Das jüdische Volk wartet auf weitere Zeichen und Beweise dafür, dass das deutsche Volk die schreckliche Last der Vergangenheit erkennt und sich einen neuen Weg in der Völkerfamilie sucht.“
So war die Stimmung damals und in diesem Jahr entschied ich mich, für 3 Monate nach Israel zu gehen.
Voller Scham und Schuldgefühl, viel zu wenig wissend über das Judentum, den Zionismus, vollgepfropft mit antisemitischen Äußerungen, die mich in meiner Jugend begleitet haben, das Entsetzliche des Holocaust nicht richtig begreifend, aber mit einer Bewunderung für die Pionierleistung des jungen Staates, der in seiner Existenz bedroht war und dem viele Publizisten in Europa keine große Zukunft gaben. Ich wollte das Land selber kennen lernen … Hier weiterlesen
Ort
Technion
Art des Aufenthaltes
Praktikum
Fachbereich
Maschinenbau
Labor
Prof. Dr.-Ing. Ehud Lenz
Schwerpunkt
Labor für Werkzeugmaschinen
Zeitraum
Juli 1966
– Oktober 1966

Dr. Lars Guenther
Meine Erfahrungen an der Gast-Uni und wie sie mein Studium und die folgende Zeit beeinflusst haben.
Ich glaube, ich profitiere sehr davon, zwei Monate am Technion verbracht zu haben – und das auf mehreren Ebenen. Zum einen habe ich forschungsbezogen meinen Horizont erweitern und mehr über Science Education lernen können. Bisher habe ich mich der Wissenschaftskommunikationsforschung vor allem aus einer journalistischen Perspektive genähert und es war gewinnbringend, neue Perspektiven kennenzulernen und dabei aber auch die Schnittstellen auszuloten. Auf einer professionellen Ebene war ich begeistert vom Team und wie kameradschaftlich die Zusammenarbeit organisiert ist. So etwas findet man nicht überall und ich denke noch heute gern zurück – und hoffe natürlich davon viel übernehmen zu können. Kulturell empfand ich es als überaus interessant zu sehen, wie der universitäre Alltag in Israel aussieht, aber auch darüber hinaus, wie es sich anfühlt, in diesem Land zu leben.
Der Aufenthalt hat auf jeden Fall meinen Wunsch, selbst Professor zu werden gefestigt. Hier empfand ich das Labor tatsächlich als ein Vorzeigemodell.
Ich werde auf jeden Fall wieder zu den Kollegen ans Technion fahren. Wir haben auch einige Projekte gestartet, die wir weiterverfolgen. Aktuell sind wir mit einer Befragung zu künstlicher Intelligenz und wissenschaftlicher Informationssuche im Feld – an der Studie sind neben Israel und Deutschland noch weitere Länder beteiligt. All das wäre ohne meinen Forschungsaufenthalt nicht möglich gewesen.
Ort
Technion
Art des Aufenthaltes
Forschungsprojekt
Fachbereich
Faculty of Education in Science and Technology
Labor
Prof'in Dr. Ayelet Baram-Tsabari
Schwerpunkt
Understanding Public Engagement with Science
Zeitraum
Februar 2023
– April 2023

Maria Bulatowa
Meine Erfahrungen an der Gast-Uni und wie sie mein Studium und die folgende Zeit beeinflusst haben.
Mit Hilfe der Deutschen Technion Gesellschaft und des Life Science Networks konnte ich eine der wertvollsten Erfahrungen meines Studiums sammeln: Ich bin aus meiner Comfort-Zone ausgebrochen und habe qualitative Arbeit der höchsten Standards kenngelernt, welche mich in meinem Wunsch einer wissenschaftlichen Laufbahn nicht nur bestärkt, sondern auch angespornt haben. Auch ist mir die Wichtigkeit des internationalen Austauschs bewusst geworden und welche Vorteile es bringt andere Arbeitsweisen und Blickwinkel wahrzunehmen.
Im Labor von Prof. Levenberg habe ich zum ersten Mal „Tissue Engineering“ hautnah erlebt und eine Passion zu diesem Forschungsgebiet entwickeln können. Ich habe nie gewusst, in welche Richtung ich mich in meiner wissenschaftlichen Karriere entwickeln möchte. Das Praktikum am Technion hat eine neue wegweisende Leidenschaft in mir geweckt. Ich hätte mir keinen faszinierenderen Aufenthalt vorstellen können. Stammzell-basiertes Tissue Engineering verknüpft mehrere Disziplinen und sprengt den Rahmen der Biologie mit der mechanisch-physikalischen Komponente. Ich habe das Einbinden von Kreativität in den Laboralltag und Out of the box-Denken gelernt. Ich habe Selbstbewusstsein in mein eigenes Arbeiten gewonnen und wunderbare Menschen kennengelernt, die eine absolute Vorbildfunktion für mich einnehmen, aber auch genauso wertvolle Wegweiser sind, welche ich immer um Rat fragen kann.
Mit Hilfe meiner Erfahrungen und gewonnen Einblicke und Einsichten im israelischen Labor habe ich sehr schnell einen Masterarbeitsplatz bekommen und konnte mich allein basierend auf meinen gesammelten Erfahrungen trotz großem Konkurrenzaufkommen problemlos durchsetzen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ort
Technion
Art des Aufenthaltes
Stipendium
Fachbereich
Biomedical Engineering
Labor
Professorin Shulamit Levenberg, PhD./ Levenberg Lab
Schwerpunkt
Stem Cell Based Tissue Engineering
Zeitraum
Mai 2022
– August 2022